Die Hospizbewegung im Kreis Warendorf könnte ohne die Vielzahl an ehrenamtlichen Helfern die Arbeit, die sie leistet, nicht leisten. Um interessierte Menschen an die Aufgaben und Herausforderungen der Hospizarbeit heranzuführen haben wir ein System aus ständiger Bildung und Weiterbildung entwickelt. Voraussetzung für die Teilnahme an diesen Fortbildungsangeboten ist die Begleitervereinbarung, welche nach Beendigung der Vorbereitungskurse geschlossen werden kann. In dieser verpflichten sich die ehrenamtlichen Hospiz- und Trauerbegleiter auch zur Supervision.
Fortbildungen für aktive Mitglieder
Es besteht die Gelegenheit, Erfahrungen aus den Vorbereitungskursen aufzufrischen und den Kontakt untereinander und zu den Koordinatoren*innen zu pflegen. Wenn nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Hospizzentrum statt und werden von den Koordinator*innen der Hospizbewegung moderiert und gestaltet.
Eine Anmeldung zu allen Veranstaltungen ist erforderlich!
Kinovormittage
"Tage mit Goldrand"
Fünf Jahre lang hat der Dokumentarfilmer und Grimmepreisträger Martin Buchholz die pensionierte Sekretärin Edith Libbert besucht und durch ihren späten Lebensabend begleitet. Mehr als ein Jahrhundert Leben, von der ersten Liebe bis zum letzten Abschied - über all das plaudert Frau Libbert so unbefangen mit dem Reporter, als habe sie die laufende Kamera längst vergessen. In diesem außergewöhnlichen intimen Film wird auch der Umgang mit dem Sterben zu einer Liebeserklärung an das Leben.
"Du gehst und ich bleibe"
Der Film erzählt vom doppelten Abschiednehmen bei einer Demenzerkrankung des Partners im Laufe der Erkrankung und nach dem Tod. Es werden drei Partnerschaften porträtiert, die den Umgang mit der Erkrankung zeigen. Was passiert mit einer Liebesbeziehung, in der der Partner sich aufgrund von Demenz verändert und nicht mehr dieselbe Person ist?
Fortbildungstage
Freiwilliger Verzicht auf Essen und Trinken
Der "Freiwillige Verzicht auf Essen und Trinken" (FVET) ist zur Zeit in Deutschland eine Möglichkeit einer entscheidungsfähigen Person, aufgrund unerträglichen anhaltenden Leidens freiwillig und bewusst, seinen eigenen Tod frühzeitig herbeizuführen (vgl. Definition der "Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin" DGP 2019).
Ist nun der FVET einem Suizid gleich und ähnlich, oder ist es etwas (ganz) anderes? Haben betroffene Menschen ein Recht und einen Anspruch darauf, dass sie beim FVET unterstützt werden? Haben wir Hospizbegleiter*innen die Pflicht einen Menschen beim FVET zu unterstützen?
Um diese Fragen nicht aus dem Bauch heraus entscheiden zu müssen, wollen wir uns mit möglichen hospizlichen Positionierungen gegenüber dem FVET beschäftigen, Standpunkte ausprobieren ohne den Anspruch zu haben zu einer abschließenden Bewertung zu kommen.
Samstag, 18. März, alternativ Dienstag 21. März 2023 9.00 - 15.30 Uhr
Dein Wunsch, dein Wille, meine Entscheidung
Samstag, 14. Oktober, alternativ Dienstag 17. Oktober 2023 9.00 - 15.30 Uhr
Letzte Hilfe Kurs
Dieses Angebot richtet sich an alle Hospizbegleiter*innen, die ebenfalls Interesse an einem "Letzte Hilfe Kurs" haben. Das Angebot in den einzelnen Orten (Drensteinfurt, Sendenhorst-Hoetmar, Wadersloh und Warendorf), das dazu beitragen will, Berührungsängste mit den Themen Krankheit, Tod und Abschied zu verringern, richtet sich dabei ausschließlich an interessierte Bürger*innen.
Für Hospizbegleiter*innen werden in diesem Jahr zwei Kurstermine angeboten.
Weitere Informationen zum Inhalt des Kurses unter: www.letztehilfe.info
Sonntag, 29. Januar 2023, 9.00 - 13.00 Uhr
alternativ
Donnerstag, 1. Juni 2023, 17.00 - 21.00 Uhr
Wochenenden für Hospizbegleiter*innen
"Ich lebe darum, dass ich lebe", spricht das Leben (nach Meister Eckhard)
W(D)arum spüren wir das Leben so intensiv in der Begegnung mit einem sterbenden Menschen?!
An diesem Wochenende soll es die Möglichkeit geben, sich mit dem großen Thema "Lebensfreude" zu beschäftigen. Als Hospizbegleiter*in stellt man sterbenden Menschen die eigene Zeit zur Verfügung und kann mit ihnen in dieser besonderen Lebensphase wesentliche Erfahrungen machen, die für das eigene weitere Leben als wertvoll betrachtet und bewertet werden können. Doch ohne Frage kommt es in diesen Begleitungen auch zu schmerzhaften und erschütternden Momenten. Also wie kann es sein, dass wir quasi im Angesicht des Todes Lebensfreude in der Begegnung mit sterbenden Menschen empfinden?
Heiko Villwock, Diplom-Pflegewirt, Logotherapeut und existenzanalytischer Berater (Frankl), Prädikant, Warendorf
Kolping-Bildungshaus-Salzbergen, Kolpingstraße 4, Salzbergen
Der Kostenbeitrag für die Unterkunft und Verpflegung beträgt 90,00 Euro.
Gespräche zur Patientenverfügung führen
Hospizbegleiter*innen, die in ihren Orten bereits Gespräche zur Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht führen oder führen wollen, können sich zu diesem Fortbildungs- und Austauschangebot über die Ansprechpartner*innen anmelden. Bei den Treffen werden aktuelle Themen in Beztug auf die Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht vorgestellt und besprochen. Gleichzeitig wird es Raum für einen Austausch geben.
Mittwoch, 15. Februar, 9.00 - 12.00 Uhr
Dienstag, 20. Juni, 15.00 - 18.00 Uhr
Orientierungstag – Bewohnen auf Zeit
Wir als Hospizbewegung möchten für die Menschen, die nicht in ihrer häuslichen Umgebung sterben können oder wollen, eine vertraute Atmosphäre und normale Alltagsmomente zur Entlastung schaffen (vgl. Positionspapier der Hospizbewegung). Alle Hospizbegleiter*innen, die normale Alltagsmomente im stationären Hospiz schaffen, entdecken oder mitgestalten möchten, sind zu diesem Orientierungstag eingeladen. Die Teilnahme ist Grundvoraussetzung für die ehrenamtliche Tätigkeit in unserem Hospiz.
Arbeitskreis – Bewohnen auf Zeit
Dieses Fortbildungs- und Austauschangebot richtet sich an alle, die an dem Orientierungstag „Bewohnen auf Zeit“ teilgenommen haben.
Arbeitskreis für Trauerbegleiter*innen (AKT)
Dieses Fortbildungs- und Austauschangebot für Trauerbegleiter*innen im Kreis Warendorf und in Lippetal will das Engagement für trauernde Menschen unterstützen und fördern. Das Angebot richtet sich an alle, die an der Fortbildung / dem Vorbereitungskurs "Hospizliche Begleitung trauernder Menschen" teilgenommen haben.
Außergewöhnliche Kraft des normalen SterbensTrauer als Krankheit - Normal traurig oder außergewöhnlich krank?
Hospizliche Begleitung trauernder Menschen
Vorbereitungskurs für Hospizbegleiter*innen
Trauer ist eine ganz normale Lebensäußerung auf den Verlust eines nahestehenden Menschen. Es kann sehr wohltuend sein, mit einem vielleicht erst einmal "fremden" Menschen über Verlust und Trauer zu sprechen. Dieser Mensch muss kein Therapeut sein, sondern jemand, der gut zu hören kann und nicht trösten muss, ein lebenserfahrener Mensch, der Trauer einen Raum gibt.
Dieser Vorberitungskurs zur Begleitung trauernder Menschen, richtet sich an alle aktiven Hospizbegleiter*innen, die sich auf diesen Dienst vorbereiten wollen.
Der Kurs umfasst insgesamt 5 Kurstage, zwei im Hospizzentrum und drei an einem Wochenende, an dem die gesamte Gruppe nach Bestwig fährt, um sich intensiv mit den Themen rund um die Trauer und die hospizliche Begleitung trauernder Menschen zu beschäftigen.
Praxisbegleitgruppen
Hospizbegleiter*innen, die aktuell in einer Sterbebegleitung bzw. Trauerbegleitung oder im stationären Hospiz im Projekt „Bewohnen auf Zeit“ tätig sind, können sich für dieses Angebot bei den Koordinator*innen melden bzw. werden von ihnen angefragt. In der Gruppe, die von einem Koordinator oder einer Koordinatorin moderiert wird, soll es im Rahmen einer kollegialen Beratung darum gehen, sich mit den in einer Begleitung auftretenden Situationen auseinander zusetzen und durch einen Perspektivwechsel neue Handlungsspielräume zu erschließen.
Thematische Angebote für die Aktiventreffen der Hospizgruppen
Auf Anfrage können die genannten Themen durch die Koordinatoren*innen des Vereins bei den Aktiventreffen gestaltet werden:
- Begleitung von Demenzkranken | - Palliative Versorgungssysteme |
- Trauerbegleitung | - Assistierter Suizid |
- Bewohnen auf Zeit, Mitleben im Hospiz | - Organspende |
- Zärtlichkeit und Sexualität | - Positionspapier des Vereins |
- Kinder in der Begleitung | - Begleitung in Einrichtungen |
- Gespräche zur Patientenverfügung führen | - Sprechstundenbesprechung |